"Same, same - but different"     Thailand - Khao Lak 19.11.15


Von Kapstadt ging es via Doha nach Phuket. Hohe Temperaturen sind wir aus Namibia und Botswana gewöhnt. Allerdings werden sie hier durch hohe Luftfeuchtigkeit verstärkt. Definitiv: wir sind in den Tropen. Und sollten wir noch Zweifel haben: Das übige Grün und die vereinzelten tropischen Gewitter und Regenfälle schieben sie an Seite. Wir haben für die ersten Tage eine Hütte bei Poseidon Bungalows reserviert. Ähnlich wie in Kapstadt haben wir mit Bibbi und Esther, die hier in der Wintersaison die Rezeption rocken, zwei supernette und engagierte Gastgeberinnen. Sie geben Tipps bzgl. Aktivitäten und Restaurants.

Wir genießen den Blick auf das Meer, lassen die Seele baumeln und bummeln am Strand entlang. Wir sind froh nicht in einem der Resorts zu wohnen. Dort staffeln sich die Liegen reihenweise aneinander und vermutlich werden diese morgens schon in bewährter Mallorca-Manier mit einem Handtuch für den ganzen Tag reserviert. Mag sein, dass wir Spießer sind; aber dass viele der Resort-Touristen im Zeitraum zwischen dem morgentlichen und abendlichen Zähneputzen lediglich ihre Badehose bzw. Bikini tragen - egal ob im Restaurant oder in einem Shop - , finden wir wenig attraktiv. Insbesondere dann, wenn es auch noch unvorteilhaft aussieht...


11 Jahre nach dem Tsunami

Khao Lak war einer der stärksten betroffenen Orte in Thailand, als der Tsunami am zweiten Weihnachtstag 2004 auf die Küste traf. Mitten im Ort liegt ein Polizeiboot als Memorial, um an die Opfer zu erinnern und die Dimension des Tsunami aufzuzeigen. Das Boot wurde von den Wellen 1,5 km ins Landesinnere gespült und liegt genau dort, wo es damals zum Stehen kam.

Heutzutage merkt man dem Ort nicht an, dass hier ein Tsunami vieles zerstört hatte. Auch die Vegetation hat sich schnell erholt.

Als wir Bibbi fragen, welche Auswirkungen der Tsunami auf die Poseidonanlage, deren Gäste und Angestellte hatte, erzählt sie, dass damals das Boot von Poseidon bei den Similan Island war und der Kapitän den Poseidonbesitzer Olof angerufen habe und meinte, etwas mit dem Meer stimme nicht. Olof hat darauf hin mit dem Fernglas Horizont abgesucht und dann alle Gäste und Angestellte in Sicherheit gebracht. Die Poseidonbungalows liegen an einer Flussmündung und am Hang, so dass die Flut lediglich die Restauranterrasse beschädigt hatte.


Cucina a la Thai

Zuhause kochen wir gerne und oft thailändisch. Also vertiefen wir in einem Kochkurs bei Puri gemeinsam mit Camila und Teres aus Norwegen unsere Kenntnisse. Zunächst dürfen wir vier uns sieben Gerichte aussuchen, die wir erlernen wollen. Dann geht es zum Einkauf auf den local market. Puri zeigt uns die verschiedenen Gewürze, Currypasten und Gemüsesorten. Zuhause bei ihr heißt es dann: Hackmesser in die Hand, Gemüse schneiden und ran an den Wok.

Unser Menue besteht aus Frühlingsrollen, Fischküchlein, Hähnchen mit Cashew-Nüssen, Fischfilet mit Limetten-Chili-Sauce, Seafood mit Tamarindensauce, Papayasalat (ist der Hammer!)



Drei Tage auf hoher See

Poseidon ist dafür bekannt, dass sie eine Bootstour zu den Similan Island zum Schnorcheln anbieten. Im Gegensatz zu den Speedbooten, die je ca. 30-40 Tagestouristen in 1,5 Stunden zu den 60 km vor der Küste liegenden Inseln transportieren, dort zum Schnorcheln kurz ausspucken, wieder einsammeln und zügig zurückdüsen, machen wir einen slow-motion-trip. Morgens um 7.30 Uhr legen wir ab. Die Crew besteht aus dem Kapitän, seiner Frau, einer Köchin und Tao, dem Bootsjungen. Unser Guide ist Jama aus Schweden, den die Thailänder Yamaha nennen. Kurz nach dem Ablegen gibt es Frühstück auf dem Oberdeck und wir lernen unsere Mitreisenden kennen, während das Boot Kurs auf die Similan Inseln nimmt und fliegende Fische längere Strecken über das Wasser gleiten.

Camila und Teres kennen wir vom Kochkurs, Heidi und Thomas kommen aus Kopenhagen. John, der in einer Tagesstätte für behinderte Menschen in Vancouver arbeitet, wird uns mit seiner Ukulele in den folgenden Tagen begleiten. Lisa und Michael kommen aus München, Claudia und Matthias aus Bonn. Am Oberdeck gibt es einen großen Tisch, an dem wir essen und unter Deck hat jeder seine Koje im Schlafraum.

Wir ankern an verschiedenen Buchten der Similan Island. Kaum ist der Anker geworfen, heißt es Taucherbrille aufsetzen, Füsse in die Flossen, Schnorchel zwischen die Kauleiste und ab ins warme türkisfarbene Wasser. Da wir annähernd null Schnorchelerfahrung haben, ist es zunächst gewöhnungsbedürftig. Bedingt durch meinen Bart habe ich vereinzelt mit Wasser zu kämpfen und das Salzwasser brennt im Rachen und Nasenraum. Doch schnell fasziniert uns die bunte Unterwasserwelt. Viele bunte Fische sehen wir, vereinzelt Muränen und Skorpionfische. Fasziniert sind alle von den Schildkröten. Wenn einer eine entdeckt hat, schallt der Ruf „turtle“ über das Wasser. Einmal gegen späten Nachmittag erscheint genau zwischen Ruth und mir eine große Schildkröte. Wir schnorcheln ca. 2-3 m neben ihr. Sie schwimmt in Richtung offenes Meer. Der weiße Untergrund senkt sich unter uns steil ab und vor uns liegt nur noch die dunkelblaue endlose Weite des Meeres, in die die Schildkröte mit langsamen Flossenschlag verschwindet. Ein Bild, das sich ins Gedächnis einprägt.

Der Bootsjunge Tao schnorchelt gerne und ist ein guter „Spoter“. Er entdeckt schnell gutgetarnte Fische, wie Clown-, Skorpion- oder Lionfish und taucht dann ab, um uns allen zu zeigen, wo sie sind. Auch findet er Gefallen an unserer kleine Unterwasserkamera. Da er kein Englisch spricht, läuft die Ausleihe non verbal ab: Auf die Schulter klopfen und dann wird mit der Hand das Knipsen nachgeahmt. Auf diese Weise bekommen wir neben unseren eigenen noch weitere Superfotos.


Der Tagesablauf an Bord erinnert uns ein wenig an die afrikanischen Safaris: Essen – Tierbeobachtung – Essen – Tierbeobachtung– Essen –Tierbeobachtung.

Die Küche an Bord ist drei Quadratmeter klein; die beiden Köchinnen sitzen auf dem Boden, schneiden die Zutaten und kochen mit zwei kleinen Kochern. Unglaublich, was sie jedes Mal für tolle, vielfältige Menues für 16 Personen an Bord zaubern.

Unsere Gruppe ist klasse. Am 11.11. läuten Claudia und Matthias singend den Karneval ein. Am ersten Abend begleitet uns John mit seiner Ukelele. Humor und interessante Gespräche wechseln sich ab. Wir haben spannende Gespräche über Schulsysteme, Inklusion und Hilfsprojekte in der dritten Welt. Heidi und Thomas haben zwölf Jahre in Bosnien-Herzigovina gelebt und berichten von den uralten Konflikten zwischen Orthodoxen, Katholiken und Moslems, die sich gegenseitig misstrauen. Sie gehen davon aus, dass es dort über kurz oder lang wieder zu gewaltätigen Auseinandersetzungen kommt. Erneut ziehe ich den Hut vor Personen wie Mandela und de Klerk, die einen Weg gefunden haben, Misstrauen und Verletzungen zu überwinden und die Apartheid gewaltfrei zu beenden.


Das Dschungel Camp

Zwei Tage nach der Rückkehr von den Similan Island fahren wir gemeinsam mit Claudia und Matthias zum Khao Sok Nationalpark, der durch Dschungel und Kalksteinberge geprägt ist. Schon vom Flughafen hatte uns Matt, ein junger Thailänder, abgeholt. Sein Vater und er betreiben ein Taxiunternehmen und arbeiten viel für Poseidon. Matt ist freundlich, verlässlich und fährt vor allem sicher, was ist Thailand nicht unbedingt selbstverständlich ist.

Nachmittags machen wir eine Kajakfahrt auf dem Khao Sok River. Standard ist, dass die beiden Touris im Schlauchkajak sitzen und der Guide paddelt. Das entsprach nicht so ganz unseren Vorstellungen. Also organisieren wir uns ein zweites Paddel. Als ich den Guide bitte mir auch seins zu geben, ist er kurz irritiert. So paddeln wir los. Die anderen Guides amüsieren sich offensichtlich darüber, dass die Touris freiwillig die Arbeit machen und unser Guide sich ausruht und lediglich sagt, auf welcher Seite eine Stromschnelle zu passieren sei. Wir sehen ein paar Affen und auch Schlangen, die sich zum Schlafen auf Ästen zusammengerollt haben. Wir sind zwar bei Sonnenschein gestartet, doch der Khao Sok Nationalpark gilt als eine der regenreichsten Regionen Thailands. Dieses bestätigt sich, als ein Gewitterregen losbricht. 25 Minuten geht es durch kräftige Regenschauer hindurch.

Wir sind durchnässt und nun zahlt sich unsere Arbeitsaufteilung aus: Wir paddeln und unser Guide schaufelt mit einem Glashumpen das Wasser aus dem Boot. Andere müssen anhalten, das Boot umdrehen und leeren, damit es weiterschwimmen kann. Nach dem Abendessen und einer Spielrunde gehen, wir in unser Baumhaus. Die Zirkaden in unserem Baum übertönen selbst den Ventilator. Nachts hören wir Gerumpel, offensichtlich Affen. Unklar ob auf dem Balkon oder im Badezimmer. Morgens öffne ich daher vorsichtig die Tür zum Bad. Alles ist in Ordnung und kein fremder Gast hat sich eingenistet.


Basic instinct - Zwei Tage auf dem See

Am nächsten Tag geht es mit einem Minivan weiter zum Chieo-Lan-See. Anfang der 80 Jahre wurde der Staudamm gebaut und ein Gebiet doppelt so groß wie der Chiemsee überflutet. Per Longtailboot, das von einem draufmontierten Automotor angetrieben wird, fährt unsere 10-köpfige Truppe mit unserem Guide Nowai zu einem Rafthouse am Westende des Sees. Rafthouse sind schwimmende Bambushütten. Wir passieren hohe Karstfelsen, die das Ufer bilden oder aus dem Wasser herausragen. Eine beeindruckende Landschaft. 

Unsere Anlage besteht aus 25 einfachen, schwimmenden Hütten. Auf dem Boden liegen die Matratzen, es gibt ein Kopfkissen und eine Wolldecke für jeden. Die Toilette befindet sich auf einem Floss, genauso wie der Gemeinschaftsbereich, wo gegessen wird.

Verbunden sind alle Hütten mit einfachen, schmalen Bootsstegen. Da es keine Reling gibt, empfiehlt es sich abends auf seinen Promillespiegel zu achten, da ansonsten die feuchtfröhliche Runde ein ebensolches Ende nehmen könnte. Claudia beschrieb mit dem Begriff „basic“ das schwimmende Resort treffend.

Für den Nachmittag ist eine dreistündige Wanderung zu einem Aussichtspunkt als „program“, wie Nowai jede Aktivität nennt, geplant. Als Nowai gefragt wird, wieviel Höhenmeter es sein, überlegt er kurz und meint 800 Meter. Claudia und wir entscheiden uns, stattdessen Kajak zu fahren. Matthias berichtet uns später, dass es effektiv 370 Meter Höhenunterschied waren, aber am Schluss war es sehr steil und es gab Seile zum Festhalten. Der Aussichtspunkt war sehr felsig und man konnte dort nicht sitzen. Von daher sind wir froh über unser alternativ-program, bei dem wir am Ufer einige Affen und viele Nashornvögel sahen, deren Flügelschlag einen beeindruckenden Sound hinterlassen. 

Allerdings ist es schwierig zwischen den 7 Kajaks des Rafthouse vertrauenswürdige Fahrzeuge zu finden. Wir finden lediglich einen Zweier und zwei Einer, die keine durchgehenden (!) Risse im Boden haben. Die Paddel sind rissig oder es sind ganze Stücke weggebrochen. Ruth und ich sitzen so eng beieinander im Zweier, dass ich permanent schauen muss, ihr versehentlich keine unberechtigte Ohrfeige zu geben. Hinten ist der Süllrand weggebrochen und der Sitz ist das einzige feste Teil. Entsprechend sieht unser Paddelstil aus. In unserem Kajakverein würde so mancher die Hände überm Kopf zusammengeschlagen und unsere Exkommunizierung aus dem Verein beantragen. Glücklicherweise gibt es keine YouTube-Aufnahme unserer Aktivität. Bei einer anderen Lodge mir baugleichen und ähnlich ungewarteten Booten muss ein Tourist von einem longtail-Boot aufgegabelt werden, da ihm das Kajak unter dem Hintern weggesunken ist! Schwimmwesten gibt es auch nicht; warum auch, die Natur lehrt das wahre Überleben.

Am Folgetag stehen der Besuch einer Höhle an. Vom Ausgangspunkt, den wir mit dem Boot erreichen, soll es in 3 Stunden hin und zurück gehen. Laut Nowai gibt es keinen Aufstieg, wir müssen lediglich ein paar Mal durch den Fluss waten. Auf mehrfache Nachfrage, wie tief das Wasser sei, meint er, knietief. Lediglich in der Höhe sei es vereinzelt Brusthoch. Nachdem wir angelandet sind, stapsen wir durch glitschigen und rutschigen Schlamm. Schon nach 300 Metern erreichen wir die erste Flussquerung. Überraschenderweise ist diese bereits Brusthoch. Bis auf vier Teilnehmer entscheiden wir anderen, dass wir nicht weitergehen wollen. Wir sind nicht mehr in dem Alter, wo wir alles mitmachen müssen. Wir schlagen vor, dass der Bootsführer uns zu dem nächsten Rafthouse, das dicht beiliegt, bringt und wir dort warten. Dort vertreiben wir die Zeit mit Schwimmen und Spielen.


Die Sache mit der Kommunikation

Weder das basic-Ambiente, die einfache Unterkunft noch die Wassertiefe de Flusses haben uns bei der Tour gestört, ungünstig ist nur, wenn es einem anders geschildert wird, als es ist und man sich nicht adäquat darauf einstellen kann.

Wir erleben die Thailänder als sehr freundliche, dankbare und oft zurückhaltende Menschen. Sie wollen keinen enttäuschen; von daher scheinen sie manchmal zu antworten, um freundlich zu sein, auch wenn sie mal nicht die richtige Antwort wissen. Thailändern soll es sehr peinlich sein, wenn sie einen Fehler machen. Von daher versuchen sie, Situation zu vermeiden, in denen ihnen Fehler unterlaufen könnten.

Originell sind manchmal Essensbestellungen. In einem Strandrestaurant bestellt Ruth an Hand der Karte ein „Green Curry“. Neben dem englischen Namen steht der thailändische Name für das Gericht. Ruth zeigt drauf. „You want soup“ fragt die Kellnerin. Ruth verneint und zeigt erneut auf das Gericht. Serviert wurde selbstverständlich eine Suppe. Oder wir bestellen zu viert zwei rote, ein grünes und ein gelbes Curry. Geliefert werden zuerst gelbe Nudeln, die keiner bestellt hat. Es folgte das grüne Curry und ein gelbes Curry. Danach wird ein angeblich rotes Curry gebracht, das sich eindeutig nicht von dem gelben unterscheidet. Als wir nachfragen, mutieren beide zum roten Curry.  Schließlich kommt noch das fehlende gelbe Curry, das sich als eine gelbe Hähnchensuppe entpuppt.

Unser Standardspruch ist in diesen Situationen: „same, same – but different“.

Grandios wird dieses durch folgende Geschichte bestätigt:

Claudia schaut sich ein blaues T-Shirt an. Es passt nicht und sie fragt nach einer anderen Größe. Die Verkäuferin verschwindet und kommt mit einer roten Hose und dem Kommentar: "T-Shirt no have, but trousers. Same, same – but different“ zurück.

Witzig für unsere Ohren klingen auch die Antworten „have“ bzw. „no have“, wenn man etwas erwerben will. Auf die Frage „do you have Chang Beer?“ wird nicht mit „yes“ oder „Yes, we have“ geantwortet, sondern einfach mit „have!“ Nachdem wir von unserer Bootstour zurück sind, will ich mir am Hafen ein Eis gönnen. Ich sehe ein Geschäft mit umfangreicher Langnese-Werbung. Alle Bänke und der Tresen sind eindeutig von dem Eishersteller gestellt. Als ich nach Icecream frage, bekomme ich die zwei Worte „no have“ von beiden Verkäufern synchron zu hören. Der Laden hat noch nicht mal eine Tiefkühltruhe.


Cucina a la Thai - hauptsächlich als Konsument

Kulinarisch probieren wir einiges aus. Bibbi und Esther sind unsere thailändische Ausgabe des Michelin-Führers. So essen wir bei Mister Aek, einem Laden an dem wir ohne Insider-Tipp vorbei gefahren wären. In einem hohen Unterstand mit integrierten Mopedverleih schaut man beim Kochen zu. Hier kommen viele Einheimischen zum Essen vorbei oder bestellen vor und holen es mit Auto oder Moped selbst ab. Sehr lecker.

Bevor Claudia und Matthias abfliegen, treffen wir uns bei „hot pot – korean barbeque“. Glücklicherweise begleitet uns Esther, die die Spielregeln kennt. Unter einem hohem Wellblechunterstand stehen zahllose Tische, an denen viele Einheimische und auch einige Touristen sitzen. Dann werden Tontöpfe, die mit glühender Grillkohle bestückt sind auf den Tisch gestellt. Darauf kommt eine runde Kegelförmige Metallschale, auf der man das Grillgut, das man sich an einem umfassenden Buffet holt, selbst grillt. Die Metallschale hat unten einen Mulde, in die man Brühe gießt, um darin Gemüse und Nudeln zu garen. Wir schmeißen Fleisch und Seafood auf den Grill und genießen das Selbstgebruzzelte. Grill- und Tropenhitze quetschen uns die letzten Schweißtropfen aus den Poren.


Ladyboys and Buddha

Der Buddhismus ist eine liberale Religion und jeder soll glücklich leben, so wie er will. Von daher sind Homosexualität und Geschlechtsumwandlungen gesellschaftlich akzeptierte Lebensformen. Mit Ladyboys sogenannten Katoy sind Männer mit femininen Eigenschaften gemeint. Es wird auch als drittes Geschlecht gesehen. In Ursprungsmythen des Buddhismus wird bereits von drei Geschlechtern gesprochen. Der Begriff ist nicht klar umgrenzt und reicht vom zeitlich begrenztem Zeigen „weiblicher“ Verhaltensweisen oder Kleidungsstücke bis zur vollständigen Identifikation als Frau. Während viele homosexuell leben, unterziehen sich einige einer Geschlechtsumwandlung. Viele Katoys sind im Unterhaltungsgewerbe tätig. Von daher ist es nicht verwunderlich, dass Kabaret-Show beliebt sind. So besuchen wir mit Bibbi und Esther das Moo-Moo-Kabaret. Eine Playbackshow, in der Katoys tanzen und Sängerinnen wie Glory Gayner imitieren oder aber auch Popsänger wie Ricky Martin nachahmen. Manches – wie z. B. ein Joddel-Lied – wird auf die Schippe genommen und übertrieben unter Beteiligung einzelner Gäste aus dem Publikum dargestellt. Wir haben unseren Spaß und sind dankbar nicht auf die Bühne gebeten zu werden. Teils ist die Parodie allerdings so schief, dass es schon wieder skuril witzig ist.


Nicht 5 Sterne sondern Zeit ist der wahre Luxus

Unser Aufenthalt in Khao Lak und Umgebung ist länger als geplant; statt der geplanten 6 Tage sind es 16 geworden. Die vielfältigen Naturerlebnisse, die Gastfreundschaft von Bibbi, Esther und dem Poseidon-Team sind zu einladend, als dass wir schnell weiter reisen wollen. Ähnlich wie in Afrika finden wir in anderen Reisenden interessante und sympathische Zeitgenossen, mit denen wir die gemeinsame Zeit genießen. Ohne Zeitdruck zu reisen, ist purer Luxus. Wir bleiben länger und verschieben einfach unseren Reiseplan ein wenig nach hinten, was in dreiwöchigen Sommerurlauben nicht so einfach geht.