In Bagan haben wir unser Geburtstagsgeschenk eingelöst – Besten Dank an alle, die ihren Opulus in das Reisesparschwein bei unserer Geburtstagsfeier geworfen haben!!!!

 

Auf Grund unseres Dezimalsystem sind runde Geburtstages etwas besonderes. Ein Sabbatjahr mit Weltreise ist nochmal mehr besonders. Folglich liegt es nahe, dass beides zusammen ganz, ganz besonders gewürdigt werden darf und das haben wir!!!

 

Um 4.45 Uhr klingelt der Wecker und mit dem Sonnenaufgang läßt unser Pilot Matt den Heißluftballon über die 40 km² Pagodenlandschaft von Bagan aufsteigen. Nicht umsonst ziert ein Foto mit Heißluftballonen über Bagan das GeoSpezial-Heft „Weltreise“.

 2230 Monumente, die innerhalb von 250 Jahren (1044-1312) gebaut wurden: 911 Tempel, 524 Stupas, 415 Klosteranlagen und 31 weiter Gebäude. Das lautlose Schweben, lediglich vom gelegentlichen Fauchen des Gasbrenners unterbrochen, verschlägt uns die Sprache. Dunst, Sonnenstrahlen und die uralten Pagoden zwischen Feldern und Palmen erzeugen eine tief berührende Stimmung.

 

Insgesamt 15 Ballons starten zeitgleich. Schön zu sehen wie sie aneinander langsam vorbeischweben, auf- oder absteigen. Beeindruckend wie zielsicher die Piloten ein Landeareal anpeilen und dicht beieinander landen. Abschließend gibt es Champagner und Zertifikate.

Auch wenn es uns schwerfällt, bei all unseren Erlebnisse in den letzten drei Monaten einzelne Highlights zu benennen, die Ballonfahrt gehört eindeutig zu den Top 10.

 In Worten können wir kaum ausdrücken, wie einmalig es war. Ruth fasste es in drei Worten zusammen: „Ich bin glücklich.“ Und das kam aus tiefsten Herzen.

 

Ein ganz, ganz riesiger Dank an alle von euch, die uns dieses Geschenk gemacht haben!!!

 


 

Auch vom Boden beeindruckt uns dieses riesige Pagodenlandschaft. Mit dem Fahrrad poltern wir über Sandwege von einer Pagode zum nächsten Tempel. Auf dem Weg passieren wir unzählige kleine Stupas. Die alten Pagoden und Tempel mit ihrer Patina aus rotem Ziegelstein gefallen uns als Norddeutsche besonders gut. Wäre der Baustil ein wenig anders und das Klima ein wenig gemäßigter, wir würden uns fast heimisch fühlen.

 

Sehr angenehm ist es mit dem E-Roller aus chinesicher Produktion lautlos im Abendrot durch die Pagodenfelder zu gleiten. Vorallem für mich, da die Fahrräder auch in China hergestellt werden und auf den asiatischen Durchschnittsbürger ausgerichtet sind. An die langen Beine des mitteleuropäischen Besuchers hat beim Import wohl noch keiner gedacht. Wir verlängern unseren Aufenthalt, da uns die entspannte Athmosphäre gefällt.

 Schon die neunstündige Anreise von Mandalay mit der Fähre, die gemütlich die zahllosen Sandbänke und Untiefen des Ayeyarwaddy umschifft, versetzte uns in einen langsameren „mood“. Als die ersten Pagoden an der Steilküste erschienen und das Boot direkt am Strand anlegte, fühlten wir uns schon ein wenig in der Zeit zurückversetzt.

 Uns überrascht, dass dieses weltweit einmalige Pagodenfeld noch nicht zum Weltkulturerbe zählt. Ein wesentlicher Grund neben fehlender touristischer Infrastruktur ist, dass Restaurierungsarbeiten und Rekonstruktionen unfachmännisch erfolgen. Es gibt kaum myanmarische Archäologen und ausländische werden kaum beteiligt. Selbst uns Laien fällt auf, dass eine Mauer mit neuartigen statt traditionellen Ziegeln repariert wurde. Stilbrüche wie Farbe, Kunststoffwasserleitungen und Beton statt Mauerwerk springen uns vereinzelt ins Auge. Einer der Heißluftpiloten erwähnt, dass inzwischen die Regierung den touristisch-archäologischen Wert Bagans erkannt hat. Hotels dürfen nicht mehr in dem Areal gebaut werden, so wie unser, das an zwei Seiten von kleinen Stupas umrahmt ist. Überall stehen Mülleimer und die Einheimischen werden mit Schildern aufgefordert, keinen Müll achtlos wegzuschmeißen.

Am Spätnachmittag erklimmen viele Touristen bestimmte Pagoden, von denen man den Sonnenuntergang gut sehen kann. Als wir vor einer Pagode stehen und von unten heraufschauen, erinnert es ein wenig an die Gegengrade im Millertorstadion.

 

An unserem Abschiedsabend suchen wir uns eine kleine Pagode abseits des Touristenstroms und können von dort den Sonnenuntergang über Pagoden und dem Ayeyarwaddy-River für uns genießen. Glücksmomente können manchmal so einfach sein.

 

Intuitiv hatten wir richtig entschieden, Bagan als letzte Station und Höhepunkt auf unserer Myanmarreise zu wählen, bevor wir von Mandalay nach Bangkok fliegen.